Trigeminusneuralgie
Grundlagen
Die Trigeminusneuralgie betrifft meist Patienten, die älter als 40 Jahre alt sind. Frauen sind häufiger betroffen. Minimale äußere Reize – Sprechen, Kauen, Zähneputzen oder ein kalter Luftzug lösen schlagartig starke elektrisierende Schmerzen im Gesicht aus. Die Attacken dauern einige Sekunden bis zu zwei Minuten.
Ursache
Meist ist ein enger Kontakt zwischen einem Nerv und einem Gefäß für die Schmerzen verantwortlich. Das lässt sich meist durch ein Schädel MR nachweisen. Nur in sehr seltenen Fällen werden die Schmerzen durch andere Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder einem Tumor hervorgerufen.
Differentialdiagnose
Bestehen anhaltende Schmerzen im Gesichtsbereich werden die Patienten von HNO Ärzten oder Zahnärzten gerne an Neurologen verwiesen, um abzuklären, ob es sich um eine Trigeminusneuralgie handelt. Oftmals erfüllen die Schmerzen jedoch nicht die Diagnosekriterien für eine Trigeminusneuralgie sondern ähneln eher dem „anhaltender idiopathischer Gesichtsschmerz“. Dieser ist kontinuierlich, einseitig und schlecht lokalisierbar. Sensibilitätsstörungen oder andere Ausfälle liegen nicht vor. Eine Verletzung oder Operation von Gesicht, Kiefer und Zähnen kann den Schmerz ausgelöst haben, meist lässt sich jedoch bei den Zusatzuntersuchungen kein pathologischer Befund mehr finden.
Häufig werden auch schmerzhafte Myoarthropathien des Kausystems/kraniomandibuläre Dysfunktionen, Mikroläsionen im Bereich der Mundschleimhaut oder die chronisch-paroxysmale Hemikranie mit einer Trigeminusneuralgie verwechselt.
Therapie
Da die Attacken nur sehr kurz sind, ist es sinnlos, die Attacken mit den üblichen Schmerzmitteln zu behandeln. Hier kommen Medikamente zum Einsatz, die üblicherweise bei Epilepsie verschreiben werden, da diese Medikamente die Weiterleitung von Schmerzimpulsen blockieren können.