Migräne
Grundlagen
In Österreich leiden 10 % der Bevölkerung, also etwa 800.000 Menschen, an Migräne. Frauen sind häufiger betroffen als Männer und der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 25. und 55. Lebensjahr. Es handelt sich dabei um eine chronisch wiederkehrende Erkrankung mit genetischen Grundlagen, die oftmals unterdiagnostiziert ist, obwohl heutzutage schon sehr effiziente Medikamente zur Verfügung stehen, um die Migräneattacken zu unterbrechen.
Diagnosestellung
Die Diagnose wird von einem Facharzt für Neurologie gestellt und basiert ausschließlich auf den vom Patienten beschriebenen Symptomen. Weder Labor noch MR können sie beweisen. Diese Untersuchungen dienen lediglich dem Ausschluss anderer Erkrankungen.
Ursache
Impulse aus bestimmten Regionen des Gehirns lösen eine Entzündung der Hirnhaut aus. Prinzipiell kann jeder Mensch solche Kopfschmerzen entwickeln. Das wiederholte Auftreten dieser Attacken wird jedoch mit einer genetischen Disposition und einer Vielzahl möglicher Auslöser in Zusammenhang gebracht.
Triggerfaktoren
Zu den Auslösern von Migräneattacken gehören u.a:
- mangelnde Flüssigkeitszufuhr
- unregelmäßige Mahlzeiten
- Schlafstörungen
- Stress
- Menstruation
- Alkoholkonsum
- Koffeinentzug
- flackerndes oder helles Licht und andere Sinnesreize.
Oftmals können Patienten schon am Vortag vorhersagen, dass Sie eine Migräne haben werden, weil sie das anhand bestimmter Vorboten erkennen. Dazu gehören:
- Heißhunger
- Gähnen
- innere Unruhe und Reizbarkeit
- Depressive Verstimmung, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen.
Als weiterer Vorbote gelten Verspannungen der Nackenmuskulatur, weshalb die Patienten die Migräne oftmals mit Spannungskopfschmerzen verwechseln.
Symptome
Die Schmerzintensität bei Migräne wird als mittelstark bis stark angegeben, meistens sind die Kopfschmerzen einseitig oder einseitig betont. Besonders typisch für die Migräne sind:
– die vegetative Begleitsymptomatik mit Übelkeit und Erbrechen,
– die Licht-und Lärmempfindlichkeit
– der pulsierende Schmerzcharakter und
– die Zunahme der Beschwerden bei körperlicher Betätigung.
Bei manchen Patienten kommt es vor dem Einsetzen der Kopfschmerzen zu neurologischen Symptomen wie Sehstörungen, Gefühlsempfindungsstörungen, die den Arm oder Anteile des Gesichtes betreffen und Sprachstörungen. Man spricht dann von einer Migräne mit Aura.
Bei genauer Befragung der Patienten lässt sich meist erheben, dass weitere Mitglieder der Familie auch an Migräne leiden.
Dauer
Die Attacken dauern unbehandelt laut Definition 3 bis 72 Stunden, wobei bei einem Teil der Patienten die Migräneattacke mit Abklingen der Kopfschmerzen nicht beendet ist. Sie sind weiterhin erschöpft oder müde und äußern den Wunsch nach Rückzug in ein dunkles, ruhiges Zimmer.
Therapiemöglichkeiten
Zunächst muss hier zwischen einer Akuttherapie, welche während eines Migräneanfalls erfolgt, und einer Prophylaxe, also einer vorbeugenden Therapie, unterschieden werden. Welche dieser Therapien sich am besten eignet, ist dabei individuell anzupassen und sollte erst nach fachärztlicher Beratung festgelegt werden. Die Behandlung sollte dabei den spezifischen Bedürfnissen des Patienten gerecht werden.
Der Patient muss jedoch auch selbst Verantwortung für seine Erkrankung übernehmen und die Behandlung nicht allein dem Arzt überlassen. Dazu gehört auch, den Alltag bewusst so zu gestalten, dass die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Migräneattacke möglichst reduziert wird.